Über Dr. Johann Lauber

Ich wurde am 14. 05. 1948 in New York, Central Hospital, als Sohn zweier österreichisch-jüdischer Emigranten aus Wien geboren. Diese waren zuvor aus Nazi-Österreich geflüchtet. Nachdem mein Vater als Freiwilliger in der US Army unter Einsatz seines Lebens mitgeholfen hatte, Europa vom Faschismus zu befreien, wollte er in seiner Heimat Österreich den Sozialismus aufbauen. Deswegen erfolgte

1949 die Überfahrt nach Europa
Der Empfang der Familie Lauber in der alten Heimat war wenig enthusiastisch. Die Repatriierung emigrierter Juden, linker noch dazu, dauerte meist länger, als die Wiedereingliederung alter Nazis in den österreichischen Staatsdienst. Bis Ende der Fünfziger waren wir anfangs Amerikaner dann Staatenlose. Erst unter Bruno Kreisky gelang unsere Repatriierung.

1968-1976 Studium der Medizin an der Uni Wien

Ich war linker parteiloser Student. Die Aufspaltung der sogenannten linken Studenten in diverse ideologische Gruppierungen wie Maoisten, Trotzkisten, Kommunisten (stalinistisch), Sozialisten (eher trotzkistisch), Marxisten/Leninisten (eher maoistisch, aber vielleicht doch eher stalinistisch, also neostalinistisch) verfolgte ich mit ungläubigem Erstaunen aus sicherer Distanz. Das narzisstisch auffällige, sich aufplusternde Auftreten diverser Chefideologen auf den vielen politischen Veranstaltungen an der Universität widerte mich an. Da geht es doch nicht mehr um Argumente, dachte ich mir damals, die hauen sich nur mehr ihre persönlichen Neurosen um die Ohren! Ganz ohne damals wirklich profunde Kenntnisse über Neurosenlehren zu besitzen. Die kamen erst viel später. Aber eines war mir völlig klar: bitte kein Sozialismus mit solchen Menschen. Also beschloss ich, Psychotherapeut zu werden. Auch deswegen.

 

 

1976 Promotion zum Dr. med.
1976 bis 1980 Arbeit in einem Wiener Gemeindespital als Turnusarzt

Oktober 1979 März 1980 und August 1980 sieben Monate Entwicklungshilfe in La Esperanza Nicaragua.
Teilnahme am Projekt der Kritischen Medizin am Aufbau und Betreiben eines Regionalkrankenhauses in der Region Costa atlantica. Und danach Beteiligung an den Dreharbeiten zum Film der Traum des Sandino.
Diese Zeit in Nicaragua war sicher die allerwichtigste Lehrzeit meines Lebens als Mensch, als Arzt und als Psychotherapeut. Sechs Monate in einem Team unter extremen Bedingungen zu arbeiten, sechs Monate mit Leben und mit viel Sterben konfrontiert zu sein, mit Elend und mit Überlebensmut, mit Überanstrengung, Verzweiflung und Resignation und mit Durchkämpfen und immer wieder neuen Kraftquellen finden, das prägt nachhaltig. Die Erfahrungen, die ich dort machte, haben vieles in meinem Leben und in meiner Arbeit relativiert.

1977 bis 1985 Ausbildung zum Psychotherapeuten in Gestalttherapie:
in der BRD am IGW. (Institut für Gestalttherapie Würzburg) und 1984 und 1985 Teilnahme am postgraduate Training bei Erv und Miriam Polster in San Diego USA
Das waren die intensivsten und wichtigsten Monate meiner Ausbildung zum Gestalttherapeuten. Die Begegnungen mit der Güte und der Kreativität von Miriam und dem Esprit und dem Humor von Erv waren mir nebst ihrem unerhörten therapeutischen Können, Inspiration für mein ganzes weiteres Therapeutenleben.

1986 bis 1989 Ausbildung in Core Energetic bei John Pierrakos
1994 bis 1996 Ausbildung in systemischer Familientherapie

1981 1984
arbeitete und lernte ich in der Fachklinik für psychosomatische Erkrankungen in Schönberg in der BRD
Seit April 1985 bin ich am Ambulatorium für Psychotherapie der Wiener GKK als Gestalttherapeut tätig.
Hier habe ich in meiner therapeutischen Tätigkeit viel mit Opfern von Gewalt und Missbrauch zu tun, oft mit gestrandeten Menschen. Inländer gestrandet im sozialen Abstieg, MigrantInnen gestrandet in Wien.
Ab 2004 arbeite ich zusätzlich als Lehrtherapeut am Institut für Gestaltherapie Wien.

 
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